Family eNav – App zur einfachen Suche und Kontaktaufnahme mit Gesundheitsdienstleistern

Eine Schwangerschaft ist nicht immer nur schön. Sie kann vor allem sehr anstrengend sein – insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Termine und Anträge. Aber auch psychosoziale Belastungen wie stressreiche oder traumatische Erlebnisse in der Kindheit bzw. im Erwachsenenalter zählen zu den Risikofaktoren. Durch eine effektivere Erkennung und frühzeitige Hilfestellung lassen sich die Häufigkeiten verschiedener Erkrankungen, wie z. B. Depressionen, Angststörungen, Suchterkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, verringern.

Verschiedene Evaluationen und Befragungen haben gezeigt, dass nicht die Angebote selbst ungenügend sind – in Deutschland existieren vielzählige und qualitativ hochwertige Hilfsangebote (Vorträge, Selbsthilfegruppen, Schulungen und Seminare). Problematisch sind vielmehr die Hürden wie Angst, Scham oder Sprachprobleme.

Das durch den Innovationsfonds geförderte Projekt „Family eNav – Entwicklung und Evaluation eines familienzentrierten, digitalen Navigators zur überprofessionellen, sektorenübergreifenden Bedarfskoordination von Familien“ vermittelt mithilfe der eigens entwickelten mein Mamaherz App niederschwellig und leicht zwischen den Gesundheitsdienstleistern und Schwangeren sowie Familien. Schwangere, die in der Region einer der drei teilnehmenden Studienzentren leben, können die App seit 1. Dezember 2022 nutzen. Mithilfe von mein Mamaherz soll eine Verbesserung aller Familien durch leichte, stigmatisierungsarme und individuell passende Angebote erreicht, präventive Angebote gestärkt und ein frühzeitiger, niedrigschwelliger und direkter Zugang zu Hilfs- und Unterstützungsnageboten erreicht werden.

Schwangere können sich kostenfrei über die App PIA Health oder in ihrem Studienzentrum registrieren. Zu den Studienzentren zählen die Universitätsfrauenklinik Heidelberg, das Universitätsklinikum Jena Abt. Geburtshilfe und das St. Joseph Krankenhaus Berlin.

Im Projekt wird untersucht, ob die Inanspruchnahme von bestehenden Versorgungsangeboten Auswirkungen auf die Elternkompetenz, Patientenzufriedenheit, Lebensqualität, psychische Belastungen und frühkindliche Entwicklung hat.