Zu den belastendsten Erlebnissen in Verbindung mit Schwangerschaft und Geburt gehören Totgeburten, Frühgeburten und die Geburt kranker oder behinderter Kinder. Es ist abzusehen, dass solche Ereignisse bei den meisten betroffenen Eltern eine akute Belastungsreaktion auslösen. Auf den ersten Schock folgen Wut und das Gefühl inneren Betäubt-seins, und nach einer gewissen Zeit stellt sich Trauer ein. Sofern psychotherapeutische Unterstützung verfügbar ist, sollte sie in Form einer Krisenintervention erfolgen, die es den Betroffenen ermöglicht, sich auszusprechen und Gefühle zuzulassen.

Gelingt die Verarbeitung der akuten Belastungsreaktionen hingegen nicht, können sie in reaktive Depressionen übergehen. Dabei handelt es sich um eine Unterform der Anpassungsstörung, deren Symptome der postnatalen Depression sehr ähnlich sind. Der Unterschied besteht darin, dass die reaktive Depression ohne das auslösende Ereignis nicht vorhanden wäre, während es für die postnatale Depression eigentlich keinen fassbaren Grund gibt. Eine reaktive Depression sollte auf jeden Fall psychotherapeutisch behandelt werden, da ungewiss ist, ob sie sich ohne Therapie spontan zurückbildet. Wir helfen dir bei der Vermittlung einer ambulanten Psychotherapie.

Im Extremfall kann sich auch eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) einstellen. Sie tritt auf, beispielsweise bei starken Schmerzen, langen und schweren Wehen, Verletzungen und Komplikationen, die zu Behinderung oder Tod des Kindes führen. Wenn du die Geburt in Albträumen erlebst und eindringliche Erinnerungen (flash-backs) immer wieder kommen, solltest du dir unbedingt Hilfe holen. Es kommt auch vor, dass du darüber hinaus unter innerer Taubheit, Schreckhaftigkeit oder hoher Reizbarkeit leidest. Auch häufiges Weinen, Schlafstörungen und sozialer Rückzug gehören zum Störungsbild. 

Hol dir Hilfe, wenn alles zu viel wird!

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